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Bundesregierung verkennt den Sanierungsstau in WEGs

BVI enttäuscht von Reaktionen der Bundesregierung auf „Kleine Anfrage“ der Grünen: Finanzierung energetischer Sanierung in Wohnungseigentümergemeinschaften bleibt schwierig

Wie viele Kreditanträge im Rahmen des KfW-Programms „Energieeffizient Sanieren“ bislang gestellt wurden, ist nicht bekannt, da darüber keine Statistik geführt wird. Nach Schätzungen der KfW-Bankengruppe beziehen sich ca. 5 bis 7 Prozent der Zusagen in diesem Förderprogramm auf Wohnungseigentümergemeinschaften oder Wohnungseigentümer. Dabei sind von den 36,4 Millionen bewohnten Wohnungen in Deutschland 5,8 Millionen (ca. 16 Prozent) in privater Hand.
Die Einrichtung von Landesbürgschaften für die energetische Sanierung in Wohneigentümergemeinschaften ist trotz jahrelanger Forderungen wohnungswirtschaftlicher Verbände wie dem BVI e.V. nicht geplant. Die Bundesregierung verweist in diesem Zusammenhang auf die Föderalismusreform aus dem Jahr 2006, seit der keine Bürgschaften dieser Art mehr vorgesehen sind. Wie dem Dilemma der schwer zu organisierenden Einzelkreditanträge der Wohnungseigentümer im WEG-Verband beizukommen ist, lässt die Bundesregierung weitgehend offen. Sie verweist lediglich auf das Projekt „Förderung der unabhängigen Beratung privater Verbraucher über Möglichkeiten der Energieeinsparung“ der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Dort könnten sich Wohnungseigentümergemeinschaften durch qualifizierte Ingenieure beraten lassen. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) biete Eigentümern eine Vor-Ort-Beratung an, die Maßnahmenvorschläge mit Kostenaufstellung und Wirtschaftlichkeitsberechnungen zur Entscheidungsgrundlage an die Hand gibt. Eine Änderung der Geschäftspolitik der Kreditinstitute sieht die Bundesregierung nicht in ihrem Einflussbereich. Eine Streichung der Bonitätsprüfung bei den einzelnen Mitgliedern der WEG ist ebenfalls nicht geplant.
Dass es auch anders geht, beweist die aktuelle Entwicklung in Baden-Württemberg. Dort wird Wohnungseigentümergemeinschaften der Zugriff auf KfW-Mittel durch ein Durchleitungsangebot ihrer Staatsbank ermöglicht. Der Präsident des BVI Bundesfachverband der Immobilienverwalter e.V., Thomas Meier, fordert das dieses Modell auch auf andere Bundesländer übertragen wird: „Nur so lässt sich die geforderte Sanierungsquote von 2 Prozent pro Jahr umsetzen. Die Bundesregierung muss Wohnungseigentümergemeinschaften endlich einen realen Weg zur Finanzierung energetischer Sanierungen aufweisen.“

(Quelle: BVI e.V.)

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